Sterne in Stanovic (Finale Fassung)

Die Sterne in Stanovic sind

genauso hell wie überall

doch die Zeit,

ja die Zeit,

geht hier anders vorwärts wie zurück.

Sie trinkt gern einen Slivovic,

bleibt still wie der Ural,

durch ihr Leid,

tiefes Leid,

steht ihr gestern näher

als das Glück.

Und alles schaut nur

in ihren Blick

und hofft der Krieg kehrt

nie mehr zurück.

„Hört, ihr Herz klopft

Hört ihr, es tickt!“,

„Matija atme!“

schreit sie wie verrückt.

Alles schaut nur

in ihren Blick.

„Ich bleib kühl drum

Bleib du es auch

Kein Gefühl, das

ich jetzt noch brauch“.

Neues Jahr

Glückliches neues funkelndes

überschäumendes Jahr!

Lebendige alberne witzige schöne

Seltsamkeit die dich umgibt!

Nundenn, gerade bin ich wach,

weiß wieder wer ich bin, woher, wozu.

Getragen von der Wonne, dem großen Augenblick.

Die Welt ist so weit. Alles ist offen. Alle sind breit. Alle sind tight.

Auf Prinzessinnenwegen und Pferdenschwingen trägt es mich heim ins Schloß.

Kommt mit mir, trinkt mit mir,

sammelt euch.

Flieget und lacht, denkt mit mir

nicht nach.

Motivieret euch zum Sinnbefreien!

Treibholz eignet sich und auch mit Kastanien lässt sich basteln.

Du solltest besser schreien! Ich werde dein Gehirn entzweien.

Insgesamt

Insgesamt abgefuckt, verlogene wichser

sind wir, die sich inszenieren.

Privilegierte Reisende -dekadent und pseudo moralisch. Abenteurer und dennoch im Innern gelegen,

so weit überlegen.

Weit weg wohnen in einem fernen Land. Klischees, Sorgen und Ängste gehn bei uns Hand in Hand.

Wir trauern um Hunde. Ihr trauert nicht mehr. Keine Zukunft Ohne Vergangenheit. Keine Hoffnung auf Glück denn von Leid kommt Leid.

Statisten in Bildern, die sich für uns bewegen. Wir filmen mit, wir überlegen überlegen. Ihr seid für uns da aber arschesarm. Wenn ihr tauschen könntet, ihr würdet gleich mit uns fahren.

Zeugnis unserer Zeit

Es ist ein Zeugnis unserer Zeit

Tiefe Gedanken mischen sich mit Leid

Der Worte Bedeutung verlieren ihre Gültigkeit

Die doppelte Moral spricht sich frei von Schuld und Schuldigkeit – Der Menschen Knechte in des Menschen Rechte, wir tun nichts. so viel Leid so viel Kummer, es ist Zeit zuzuschauen. Es ist Zeit für die große Hoffnung, Zeit für Vertrauen. Zeit für das Nichtstun, Zeit zum Brückenbauen, Zeit zum Glauben – ja sind wir denn besoffen? Mir ist als wären wir blau!

Schuld

Weder Richter noch Henker

Weder Staat noch Denker

Weder Recht noch Gesetz

nur mir selbst bin ich schuldig.

Weder Moral noch Tugend 

Weder Vater noch Mutter

Weder Knigge noch Gott

Weder Würde noch Ort

Weder Kultur noch Geburt

nur mir selbst bin ich schuldig.

Meine Worte und Taten wurden mir übertragen. Meine Gedanken und Wege, meine Ethik und Ziele sind mir ganz allein. Wäre es anders – wessen sollten Sie sein?

Grenzen

Sie sind nicht da und Du kannst sie nicht sehn,

Du kannst an sie glauben – man kann drüber gehen, sie schützen, sie brechen und auf ihnen stehen.

Ein Recht für ein Recht. Kein Pass dabei. Ein Heim für ein Fremd. Ein Fremd für ein Heim. Flucht und Vertreibung, Reichtum, Armut, Erschleichen von Leistung.

Die öffentliche Meinung. Verkehr und Transport. Gesetz ist Gesetz. Ein Ort für ein Ort. Mensch um Mensch, Flucht, Leben, Sterben und sogar Mord.

Der Wert für ein Wort.